Dieses Turnier hat im letzten Jahr meinen Hunger auf Turniere geweckt. Vor einem Jahr wurde ich zweite – hinter einen uneinholbaren Ersten. Meine erste Platzierung.
In diesem Jahr war ich im Konflikt – fahre ich zu dem weiter entfernten Turnier in Böttigheim, das herausragend sein soll, oder bleibe ich dem heimischen Turnier in Traunfeld treu, das mir bekannt, landschaftlich toll und letzten Endes nur 20 Minuten von zuhause entfernt ist? Dieses Jahr habe ich bei der Terminkollision Traunfeld den Vorrang gegeben… ich hoffe beide Termine entzerren sich nächstes Jahr!!
In Traunfeld starte ich zum zweiten Mal in diesem Jahr als einzige von Schwert und Bogen und ohne mich anderweitig verabredet zu haben. Das heisst, ich verbringe die nächsten Stunden mit mir noch Unbekannten in einer Gruppe. Einerseits ist das toll, weil man so viele neue, sehr nette Schützen kennenlernt, auf der anderen Seite natürlich auch immer etwas ungewiss – kommt man auch miteinander klar? Oftmals ist es die größere Herausforderung, sich einer ganz neuen, anderen Gruppendynamik zu stellen, als zu schießen.
In diesem Fall waren wir zu dritt. Linda, Bernd und ich. Linda die schon seit ihrer Kindheit schießt, aber verletzungsbedingt länger nicht üben konnte, Bernd, ebenfalls ein guter Schütze – und ich, die ich seit zwei Jahren schieße, das zwar nahezu jedes Wochenende – jetzt aber auch frisch aus der Urlaubspause zurück.
Erstes Ziel… eine Nullrunde für mich. Fängt ja gut an, ist aber leider typisch. Die Aufregung und Anspannung lassen sich ihren Tribut zahlen. Von Ziel zu Ziel kam der Spaß und die Sicherheit zurück. Besonders spannend: Linda, Bernd und ich schießen an diesem Tag auf gleichem Niveau. D.h. von Ziel zu Ziel kann jeder Pfeil unsere Gruppenrangliste über den Haufen werfen. Linda jedoch ist immer eine Nasenlänge voraus. Meist um die 8 Punkte….
Der Turnierparcours bietet eine schöne Mischung aus Hochschüssen, Tiefschüssen, einigen Weitschüssen und jagdlichen Entfernungen. Neu für mich: Milane, die an einem Gestell hingen und so von dem durchaus frischen Wind immer in Bewegung gehalten wurden. Spannend!!
Vorletztes Ziel: Bernd, unser Schreiber, fängt an zu grummeln „uuuhhh das wird spannend“.. „was ist los Bernd?“ „sag ich nicht“.. ok, hier war klar das Linda und ich punktgleich waren.
Letztes Ziel – der nächste Pfeil entscheidet. Linda und ich schießen zudem in der selben Wertungsgruppe. Also hat dieses Ergebnis auch noch Einfluss auf die finale Reihenfolge. Linda geht zum Pflock, zielt, löst – daneben! Zweiter Pfeil, sie zielt, löst – ins Kill (14 Punkte)!. Jetzt stand fest, mein erster Pfeil muss sitzen. Egal wohin. Ob Kill (20 Punkte), ob Körper (16 Punkte) – egal! Ok, durchatmen, konzentrieren. Den Ablauf Schritt für Schritt durchgehen: Wie stehen die Füße, wohin zeigt die Schulter, was macht die Körperspannung… zielen, lösen – Treffer!!! Körper! Mit 2 Punkten ziehe in an Linda vorbei und kann damit auch den ersten Platz in der Langbogen-Gruppe der Damen erringen. Was für ein spannendes Finish. Ein klein wenig tut es mir schon leid für Linda, die über die meisten Zeit dominierend war und herausragend geschossen hat.. Aber: man sieht sich immer zweimal – wer weiss wer nächstes Mal die Nase vorn hat 🙂
1.Platz für Pam beim 10. Jagdbogenturnier in Traunfeld e.V