Ende April war ich auf dem zweitägigen „Train the Trainer“ Seminar von Dietmar und Karin Vorderegger um Techniken und Methoden kennenzulernen Anfängern und Interessierten das Bogenschießen schnell und auf effektive Weise näher zu bringen, aber auch um bei Fortgeschrittenen und Experten eine Analyse der Schußtechnik durchzuführen und gegebenenfalls Verbesserungen vorzuschlagen bzw. Übungsschwerpunkte zu setzen. Vorne weg; dieses Seminar endet nicht damit, dass man danach zertifizierter Bogentrainer ist, auch wenn es ein Teilnahmezertifikat gab. Diesen Anspruch hat das Seminar nicht. Es dient dazu Hintergrundwissen auf- und auszubauen und Methodiken kennenzulernen wie man Hilfestellung leisten kann und die Schußtechnik bei anderen verbessern kann. Weil aber jeder Bogenschütze seine eigene Technik hat, hilft es natürlich zu verstehen wie grundsätzlich ein guter Schußablauf bzw. eine gute Schußtechnik aussieht um das dann auf die jeweilige persönliche Schußtechnik eines Bogenschützen zu übertragen. Auch die Prinzipien, die für eine gute Schußtechnik bei den Vordereggers gelten, wurden in Grundzügen thematisiert, aber prinzipiell ging es bei dem Seminar nicht darum die Technik zu lernen, sondern zu lernen wie man sie lehrt.
Dieser Aufgabe haben sich dieses Mal insgesamt 11 Teilnehmer mit den unterschiedlichsten Hintergründen (Outdoor-Hotelbesitzer, Vereinstrainer, Eventveranstalter, …) gewidmet. Durch diese Mischung haben sich interessante Diskussionsthemen entwickelt und die unterschiedlichen Voraussetzungen der Teilnehmer boten eine gute Chance die vorgestellten Methoden sogleich in der Praxis zu testen. Der Aufbau und die Vortragsweise des Seminars war gut gegliedert und Theorie und Praxis haben sich in einem guten Maß abgewechselt. Wozu ich bisher noch nie eine Chance hatte, war ein Speedtest mit einem meiner Bögen zu machen. Auch dazu hatten wir Gelegenheit, wobei der Hintergrund nicht war, die Abschußgeschwindigkeit an sich zu testen, sondern die Abweichung der Abschußgeschwindigkeit der abgegebenen Schüsse. Denn das ist eine gute Möglichkeit um festzustellen, ob man immer nahezu den gleichen Ankerpunkt erwischt bzw. den gleichen Auszug hat. Je geringer die Abweichung von Schuss zu Schuss, desto stabiler ist der Anker.
Allgemein waren das Wetter und die Stimmung bis pünktlich zur Abreise sehr gut. Für mich war dieses Seminar ein voller Erfolg und ich konnte auch schon Teile davon bei einem Anfängerkurs und auch im Montagstraining schon anwenden. Das an den beiden folgenden Tagen von den Vordereggers noch geplante Aufbauseminar ist sehr wahrscheinlich buchstäblich ins Wasser gefallen. Ich hoffe, die Teilnehmer dieses Seminars hatten trotzdem Spaß.