Mit vollgepacktem Auto brachen Basti, Eva, Franzi und ich (Luis) vergangenen Donnerstag nach Wien auf. Unser Ziel dort: das Dreynevent. Uns erwarteten drei Tage voller Möglichkeiten, neues auszuprobieren und sich in der Kunst des Schwertes weiterzubilden – oder anders gesagt: viel Spaß! In Wien trafen wir auf Lini, der selbst als Workshopleiter am Event teilnahm. Aber auch andere bereits bekannte sowie viele unbekannte Gesichter erwarteten uns. Nach einem kurzen nächtlichen Kennenlernen und erstem Kontakteknüpfen bei einem süffigem Gute-Nacht-Bierchen, fielen alle ins Bett und waren froh, noch ein wenig Schlaf vor dem nächsten Tag zu bekommen.
Müde von der kurzen Nacht und noch etwas erschöpft von der Reise starteten wir am Freitag voller Aufregung und Vorfreude ins Event. Man konnte nun in zweistündigen Workshops seinen Horizont erweitern oder aber den Freikampf nach Belieben üben. Dabei hatte man stets die Qual der Wahl – wollte man lieber ringen oder Zufechten üben, lieber Säbel oder Dolch ausprobieren? Auch gab es ein Turnier, welches unter recht strengen, wenngleich durchaus realitätsnahen, Bedingungen stattfand: ein einziger Treffer am Kopf beendete den Kampf und lies den getroffenen ausscheiden; bei einem Doppeltreffer waren beide raus; mehrere Treffer auf Extremitäten sorgten ebenfalls für ein Ausscheiden. Und wem das Langschwert nicht zusagte, der konnte sich im Säbel-Turnier messen.
So verstrichen die Workshops der drei Tage, in denen wir uns beispielsweise bei Keith Farrell einen neuen, tiefen und für Unerfahrene zum Teil überfordernden Einblick in das enge Zusammenspiel aus Fechten und Quellenarbeit geben ließen; bei Amelie Eilken Einblicke in die Fechtschule Joachim Meyers bekamen; Kuriositäten wie Axtstilfechten ausprobierten (ja, man ficht mit dem Stil einer Feuerwehraxt); Hellebarden und Stäbe schwangen; mit dem Dolch angriffen und verteidigten; und nicht zuletzt von einem Wikinger lernten, wie HEMA sexy aussehen könnte. Darüber hinaus boten mehrere Theorieeinheiten die Möglichkeit, sich sowohl in historischen als auch in angewandten Themen weiterzubilden.
An beiden Abenden traf man sich dann gemeinsam zum Essen und Trinken, zum geselligen Beisammensein. Man knüpfte Kontakte, unterhielt sich mit alten Bekannten und genoss schlicht die Gesellschaft dieser liebenswerten Community. Mit ausgelassener Stimmung und zeitweise sogar irischer Livemusik einiger Teilnehmer begossen wir die Abende und stießen auf alles Mögliche an. Und so verließen wir am Sonntag erschöpft aber zufrieden, mit neuen Bekanntschaften und Erfahrungen das Event mit der Vorfreude auf nächstes Jahr.